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Haarausfall
In unserem Kulturkreis sind Haare seit Tausenden Jahren ein Zeichen für Gesundheit, Mode und gleichzeitig dem Wohlbefinden. Das Haarkleid ist ein wichtiges persönliches Kennzeichen der Identität. Dies gilt ganz besonders für Frauen. Wo bei Männern der Haarausfall nahezu gesellschaftlich akzeptiert ist, wird er bei Frauen häufig als „krankhaft“ wahrgenommen. Zusätzlich wird uns durch Werbung, Hollywood und Co. vermittelt, wie „schönes Haar“ auszusehen hat: Glänzend, dicht und lang muss es sein! Dass dieser Norm nur wenige Prozent der Bevölkerung entsprechen können, ändert nichts an dem subjektiven Gefühl des Mangels oder der Unvollständigkeit, wovon viele Frauen berichten. In manchen Fällen führt dies sogar zum Verlust des Selbstwertgefühls, sozialer Isolation und Depressionen.
In meiner Hormonsprechstunde ist der Haarausfall ein oft geäußertes besorgniserregendes Phänomen. Tatsächlich können bösartige Erkrankungen und andere schwere und hochfieberhafte Allgemeinerkrankungen zum Haarausfall führen. Auch Erkrankungen des Immunsystems und Krankheiten mit Blutarmut sind Ursachen für verstärkten Haarausfall. Vitamin- und sonstige Mangelerkrankungen müssen auch in Betracht gezogen werden, sind hierzulande aber eher selten. Störungen und Erkrankungen der Hormondrüsen nehmen mittelbar und unmittelbar Einfluss auf das Haarwachstum bzw. den Haarausfall. Hierzu gehören Erkrankungen der Schilddrüse und der Nebenschilddrüsen, der Eierstöcke, der Inselzellen der Bauchspeicheldrüse. Auch chronische Vergiftungen oder der unsachgemäße Einsatz Hormonpräparaten sind mitunter Ursache des Haarausfalls.
Eine Tatsache in Bezug auf den Haarausfall wird oft verkannt: Das schädigende Ereignis liegt einige Wochen bis Monate in der Vergangenheit und ist damit manches Mal nicht erinnerlich. Eine sorgfältige Anamnese ist der erste Schritt in einer Reihe von ärztlichen Maßnahmen, die die Erkundung der Ursachen und die Entwicklung tragfähiger Behandlungskonzepte beinhaltet. Der Hormonspezialist soll in allen Zweifelsfällen mit zurate gezogen werden.
Der Haarzyklus: