Vorsorgeuntersuchungen

Vorsorgeuntersuchungen sind ein wichtiger Teil meiner Arbeit in der täglichen Praxis. Wie in keinem anderen medizinischen Fach spielt die Vorsorge in der Frauenheilkunde und Geburtshilfe eine herausragende Rolle:

Als erstes in Deutschland etabliertes Vorsorgeprogramm hat die gynäkologische Vorsorgeuntersuchung die Rate an bösartigen Erkrankungen der Gebärmutter drastisch senken können. Der kleine Aufwand für die aufgeklärte Patientin hat eine enorm große Wirkung für die Gesundheit der gesamten weiblichen Bevölkerung. Ich biete Ihnen über das gesetzliche Minimalprogramm hinaus das umfassende Vorsorgeprogramm für Frauen an: Vorsorge gegen Gebärmutterkrebs, gegen Darmkrebs und gegen Blasenkrebs. Über die Programme zur Früherkennung des Brustkrebses lesen Sie weiter unten.

Die Schwangerenvorsorge ist ein weiteres Beispiel in unserem Fachgebiet, das von der überwiegenden Zahl der Schwangeren akzeptiert ist. Die frühe Entdeckung von Störungen im Schwangerschaftsverlauf und das darauf aufbauende Management der Risikoschwangerschaft hat seit der Einführung der Schwangerenvorsorge zu einer drastischen Verbesserung der Gesundheit von Mutter und Kind rund um die Geburt geführt. Auch hier geht mein Angebot über das verpflichtende Mindestprogramm hinaus: Die klinische, sonographische und biochemische Überwachung der Schwangerschaft gibt Ihnen und Ihrem Kind die erforderliche Sicherheit während der Schwangerschaft und in der Vorbereitung auf die Geburt.

Das Brustkrebsfrüherkennungsprogramm

55.000 Neuerkrankungen an Brustkrebs gibt es jährlich in Deutschland: Jede achte Frau in Deutschland wird im Lauf des Lebens mit dieser schwerwiegenden Diagnose konfrontiert.
Dabei gibt es für den Brustkrebs keine echte Vorsorgeuntersuchung. Deshalb liegt das Schwergewicht auf der Früherkennung der Erkrankung, besser noch auf der Erkennung der Vorstufen des Brustkrebses. Die Bundesrepublik hat ein Früherkennungsprogramm aufgelegt, welches allen Frauen zwischen dem 50. und 69. Lebensjahr eine Mammographie anbietet. Die Frauen werden bisher mit dieser Technik unter Röntgenstrahlen untersucht. Dabei ist die Kompression der Brust erforderlich.
In Zusammenarbeit mit der Radiologie im Liebig-Center Dr. Oliver Wüsten und Dr. Henrik Stroh und dem Institut von Professor Stehling in Offenbach biete ich Ihnen auf Wunsch die schonende MR-Mammographie im Rahmen der Früherkennung des Brustkrebses und seiner Vorstufen an.
Professor Stehling dazu „Neueste wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass die Sensitivität der Kernspin-Mammographie für Brustkrebsherde bei 80 bis 100 Prozent liegt und damit der Sensitivität der Röntgen-Mammographie (20 bis 40 Prozent) weit überlegen ist.“ Einen Quantensprung in der Brustkrebsvorsorge stellt der Nachweis des sogenannten ‚carcinoma in situ‘ dar, einem Vorläufer des invasiven Brustkrebses, das eine fast 100-prozentige Heilungsrate aufweist.

Nur die Kernspin-Mammographie verfügt über eine ausreichende Empfindlichkeit, um diese frühen Veränderungen zuverlässig nachzuweisen: Während die Kernspin-Mammographie eine Sensitivität von 92 bis 98 Prozent zum Nachweis des DCIS (duktales carcinoma in situ) aufweist, werden in der konventionellen Röntgenmammographie die Hälfte aller Erkrankungen übersehen (Sensitivität 48 bis 56 Prozent).

Auf Grund dieser wissenschaftlich nachgewiesenen Überlegenheit der Kernspin-Mammographie hat sich das Team des MR-Brustzentrums entschlossen, seinen Patientinnen künftig die bessere Alternative zur Brustkrebsvorsorge anzubieten. Ein spezieller Kernspin-Tomograph modernster Bauart mit 16-Kanal phased-array Spule und angepasster Software garantiert höchste Qualität der Brustuntersuchungen ohne störende Artefakte.

Neben dem Einsatz von hochaufgelösten 3D-Bildern und Kontrastmitteldynamik können auch diffusionsgewichtete MRT-Aufnahmen und MR-Spektroskopie zur Gewebecharakterisierung eingesetzt werden, um gutartige von bösartigen Veränderungen zu unterscheiden. ‚Wir arbeiten eng mit Histopathologen der Uniklinik Marburg und Radiologen an der Boston University School of Medicine zusammen‘, berichtet Professor Stehling von seinen Bemühungen, auch künftig den eigenen Patientinnen immer die beste Diagnostik anbieten zu können.